Lotusblüten e.V.

Alles dicht

Rutsche verwaistEigentlich hätte das Bild von den verlassenen Schaukeln stehen bleiben können. Schließlich sind wir wieder da, wo wir vor rund einem Jahr waren: in einem Covid-19-Lockdown. Und doch ist vieles anders. Ging es im vorigen Jahr vor allem um die Gefahr einer Infektionswelle, so erlebt Laos in diesem Jahr tatsächlich eine. Begann der Lockdown im Vorjahr kurz vor dem Neujahrsfest, so wurde er diesmal danach verhängt. Was den Unterschied macht? Im vorigen Jahr waren die meisten der nicht aus Vientiane stammenden Lehrerinnen wegen des bevorstehenden Neujahrsfest in ihren Heimatprovinzen. Dort wurden sie von Eltern und Verwandten in meist ländlichem Umfeld aufgenommen und versorgt. Jetzt sind sie in Vientiane, nicht zuletzt, weill mit Tag 1 des Lockdown auch jeglicher Fernverkehr zu Land, Wasser und in der Luft eingestellt wurde. So ist keine Großfamilie da, die noch ein paar Säcke Reis in der Vorratskammer hat. Stattdessen muss die Miete bezahlt werden und Strom und Wasser auch.

Was so ist wie im Vorjahr: auf Anordnung des Bildungsministeriums sind alle Bildungseinrichtungen des Landes geschlossen. Keine Betreung der Kinder heißt keine Zahlung der Betreuungskosten durch die Eltern. Keine Einnahmen des VAC bedeutet kein Geld für Ausgaben. Die Rechnungen für Strom und Wasser kommen aber weiter regelmäßig. Im Moment ist der Lockdown bis zum 20. Mai verkündet, doch da weiter täglich neue Fälle registriertwerden, ist kein Ende in Sicht. Bisher haben die Lehrerinnen ihre Jahresendprämie schon bekommen und einige Eltern spendeten Lebensmittel und Geld. Ein Trostpflaster, immerhin. Dabei haben auch die meisten Eltern nun geringere Einkommen.

Es wird Hilfe gebraucht.

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