Lotusblüten e.V.

Drei Wochen volle Power

Ende Januar standen wir auf dem Flughafen von Vientiane und warteten auf Nina. Ihre Kurzbiografie hatte uns der Senior Expert Service (SES) schon letzten Oktober zukommen lassen und seitdem waren einige Emails zwischen Laos und Deutschland hin und her gegangen. Gar nicht so einfach, Experten in Sprachtherapie und Kommunikation zu finden, wo doch das Thema selbst in Deutschland nicht zu den altehrwürdigen Traditionen gehört. Nina war jedenfalls die einzige Kandidatin, die uns angeboten wurde.

Nina im Gespräch mit zwei Teenagern am VAC.

Was für eine Kandidatin das war, ließ schon der erste Tag erahnen und jeder folgende festigte die Überzeugung: so viel praktische Erfahrung im Umgang mit allen Beteiligten findet man ganz, ganz selten. Ob mit den Kindern an den Autismuszentren in Vientiane und Pakse, den Lehrerinnen beider Einrichtungen oder den Eltern, Nina wusste stets ganz zielgerichtet auf die jeweiligen Probleme einzugehen. Kein Wunder, möchte man sagen, denn langjährige Erfahrung als Lehrerin an Berliner Sonderschulen, als Forscherin und Dozentin verschiedener Universitäten sowie diverse Einsätze in verschiedenen Ländern kamen zum Tragen.

Vor allem ihre ganz praktische Arbeitsweise hinterließ nicht nur tiefen Eindruck, sondern auch bleibende Wirkung. Bei Hospitationen in den Lerngruppen am VAC nahm sie Videos auf, die sie dann gemeinsam mit den Lehrerinnen Stück für Stück durchging und auf gelungene Aktionen und Möglichkeiten weiterer Verbesserung durchforstete. Dabei war auch manche Überraschung für die Lehrerinnen des VAC. Handlungen der Kinder, die sie bislang nicht deuten konnten, interpretierte Nina als Versuche, eine Kommunikation aufzubauen. Und die Freude war auf beiden Seiten groß, als daraus ein Gespräch der ganz besonderen Art resultierte.

Nina bestärkte Lehrerinnen und Eltern, auf den Erfolgen der Kinder aufzubauen statt die Unzulänglichkeiten in den Vordergrund zu stellen. Geduldig beantwortete sie Fragen von Eltern und ging gezielt auf Einzelfallschilderungen ein. Und sie fragte die Kinder selbst, was sie denn wollen. Nichts eben umwerfend Neues, mag der oder die eine oder andere jetzt denken. Das mag vielleicht in der Theorie auch so sein. Die Kunst allerdings besteht in der praktischen Umsetzung. Und da haben alle Beteiligten viel von Nina gelernt.

Voller Einsatz über drei Wochen, ob in der Hospitation mit den Kindern, Weiterbildung für die Lehrerinnen, Diskussionen mit den Eltern. Hinzu kamen drei anstrengende Tage in Pakse, wo es neben der Arbeit am Pakse Autism Center auch noch galt, den Tempelberg von Wat Phou zu erklimmen – in brütender Hitze.

Gipfelstürmer – Nina und Viengsam in Wat Phou

Ein ganz herzliches Dankeschön auch auf diesem Weg an Nina Hömberg für ihren hervorragenden Einsatz für AfA. Ein ebenso herzlicher Dank an den SES in Deutschland und die SES-Vertreterin Martina vor Ort, die diesen Einsatz möglich machten und weit über das normale Maß hinaus unterstützten. Wir hoffen und wünschen sehr, dass Nina wieder zu uns nach Laos kommen kann.