Den Preis erhielt die Association for Autism (AfA), die Weston in Siem Reap vertrat, für die Entwicklung einer Kommunikations-App für Tablets und Smartphones.
Für Weston war es nicht das erste Mal, dass er vor Publikum auftrat. Zu Hause in der laotischen Hauptstadt Vientiane erläuterte er die Funktionsweise des Computerprogramms. Auf laotisch und englisch. Im Ergebnis erhielt AfA den Lao IT Award, verbunden mit der Nominierung für den Preis der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN. Weston spricht fließend, laut und deutlich. Das unterscheidet ihn von vielen seiner Mitschüler am Vientiane Autism Center (VAC). Viele der Kinder sprechen oft nur ein paar Wörter. Manche sprechen gar nicht. Doch haben sie viel mitzuteilen. Wenn sie Hunger haben zum Beispiel. Wenn zu grelles Licht sie blendet oder laute Geräusche ihnen den Kopf brummen lassen. Oder wenn die Kette am Fahrrad heruntergesprungen ist. Viele Kinder mit Autismus nehmen dann einen Erwachsenen an der Hand und führen sie zu dem Ort, an dem das Eingreifen nötig ist. Zum Kühlschrank etwa, oder zum Lichtschalter.
Dass es auch anders geht, erklärte Pia Neuschäfer. Die Sprachtherapeutin aus Deutschland erläuterte den Lehrerinnen des VAC, was sich hinter dem Sprachmonster Augmentative und Alternative Kommunikation verbirgt. Die Grundlage dazu vermittelte sie ganz praktisch, mit Bildkarten. Das war gut verständlich, denn mit den Karten konnten laotische Lehrerinnen und deutsche Expertin kommunizieren, ohne die Sprache der jeweils anderen zu sprechen. Mit richtigem Training funktioniert das auch mit Kindern mit Autismus. Selbst Sätze lassen sich bilden und komplexe Zusammenhänge darstellen. Dennoch haben die Karten einen Nachteil: man muss immer ein großes Bündel davon parat haben, um für viele Eventualitäten vorbereitet zu sein. Und sie sprechen nicht.

Große Freude, dass nun alles lief. Noch größere Freude, als die thailändische TRUE Corporation 40 Tablet-Computer spendete, die auch Familien autistischen Kindern und niedrigem Einkommen die Tür zur App öffnete.
Seitdem ist die App ständiger Begleiter in der Kommunikationsentwicklung für die Kinder am Vientiane Autism Center wie auch im neuen Pakse Autism Center im Süden von Laos. Sie hat auch in vielen Familien Einzug gehalten. Weitere Nutzungsmöglichkeiten eröffneten sich, so für Menschen mit Sprachstörungen und in der Rehabilitation von Unfallopfern oder nach Schlaganfällen.
Drei Preise hat die App inzwischen gewonnen. Das freut alle Verantwortlichen sehr. Für viele Menschen haben sich die Möglichkeiten in der täglichen Kommunikation verbessert. Das ist es, wofür „Lao Autism Talks“ entwickelt wurde.
Die App „Lao Autism Talks“ kann kostenlos vom Google Play Store heruntergeladen werden.